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Prüfungsangst: »Prüfung ist immer!«


Von Prüfungsangst betroffen?

wingwave-Coaching gegen Prüfungsangst

Der tägliche Normalfall


Stuttgart (KEN). Mit ein paar Anpassungen beim Lernen und Verhalten kann man seiner Prüfungsangst schon recht gut begegnen. Manchmal braucht es aber trotzdem den Blick von draußen durch einen Coach. SWR-Fernsehmoderatorin Tina Kraus interviewte Peter Kensok für das Hochschulradio Stuttgart (HORADS 88.6) und die Sendung »Im Gespräch« vom 28. Januar 2015 zum Thema Prüfungsangst.

 


Tina Kraus: Dir ist so schlecht! Panik macht sich breit, und du fragst dich: Wie zum Teufel soll ich morgen eigentlich diese Prüfung bestehen? Das kann auf keinen Fall klappen, denkst du dir. Ihr habt gute Chancen, dass die Prüfungsangst besser wird, wenn ihr dran bleibt. Hier im Gespräch ist Peter Kensok. Er ist Heilpraktiker für Psychotherapie und Coach in Stuttgart. Und er betreut Leute, die Angst vor Prüfungen haben. Hallo und herzlich willkommen!

Peter Kensok: Hallo!

Tina Kraus: Wir sind in der Zwischenzeit schon beim »Du« angekommen, Peter. Warum spielt das auch im Coaching zu Prüfungsangst eine Rolle?

Peter Kensok: Bei der Ursache zur Prüfungsangst kommt es häufig vor, dass wir in den frühen Lebensjahren landen. Das Problem hat also eine lange Geschichte. Der Klient ist plötzlich »vier Jahre alt« und sollte auch »in dem Alter« begleitet werden. Das »Sie« passt nicht dazu und wäre nicht »kongruent«.

Tina Kraus: Wie äußert sich Prüfungsangst im Allgemeinen?

Peter Kensok: Sie äußert sich so, wie du es am Anfang ganz gut beschrieben hast. Ein Student, der Prüfungsangst zum ersten Mal erlebte, beschrieb seine Situation so: Du hast jahrelang studiert und kennst deinen Professor. Nennen wir ihn Dr. Jekyll. Du betrittst den Prüfungsraum und erinnerst dich, dass Dr. Jekyll immer ganz nett war. Er bittet dich, schon mal Platz zu nehmen: »Der Beisitzer kommt gleich.« Du hast also noch ein bisschen Zeit, erinnerst dich an die angenehme Seminare bei Dr. Jekyll und schaust dich um. Dann blickst du über Dr. Jekylls Schulter durch das Fenster nach draußen, und dir fällt auf, dass sich das Licht verändert hat. Irgendetwas mit Mondschein, dämmerig, und ein Uhu schreit. Egal, ist ja Prüfung. Dann wendest du deinen Blick wieder Dr. Jekyll zu – und hast den Eindruck, dass seine Ärmel geplatzt und seine Arme behaarter sind als zuvor. Dann klopft es, der Beisitzer kommt herein und sieht aus wie Hulk auf Speed. Du schaust noch einmal zum Fenster raus und denkst: »Ein Prüfungstermin gegen Mittag wäre eigentlich besser.« Danach weißt du nix mehr und bist nur noch in Panik.


Archaische Programme verändern die Wahrnehmung


Tina Kraus: Prüfungsangst verändert also irgendwie die Wahrnehmung?

Peter Kensok: Ja, Prüfungsängstliche vertrauen der Person nicht mehr, die ihnen über die nächste Schwelle helfen soll. Sie erscheint uns als »Feind« und löst eine Panik aus, die dann auch archaische Programme aktiviert. Das kann auf die Verdauung schlagen; die Hände und die Füße werden kalt; der Puls geht schneller, weil das Blut zur Körpermitte fließt. Wir atmen kürzer – und ganz wichtig: die linke Gehirnhälfte schaltet komplett ab. wir haben damit keinen Zugang mehr zu Sprache und Logik. Und die sind in einer Prüfung gefragt.

Tina Kraus: Wie erleben Prüflinge ihre Angst, wenn die schon Tage oder Wochen vorher und chronisch auftritt?

Peter Kensok: Das sind ähnliche Symptome, nur dass der Betroffene sie länger ertragen muss. Er denkt vielleicht, er sei eigentlich krank und müsse mit Medikamenten etwas dagegen tun. Das wäre nach meinem Modell nicht die optimale Lösung. Prüfungsängstliche sind in der Regel »Profis« ihrer Angst und erleben sie nicht zum ersten Mal. Sie mussten als Kind in der Kirche ein Gedicht aufsagen, was »schrecklich peinlich« war. Sie haben den Führerschein und das Abitur gemacht und. Und diese Erfahrungen begleiten sie bis in die Gegenwart.

Tina Kraus: Gibt es eine Grenze zwischen natürlicher Nervosität und wirklicher Prüfungsangst? Ab wann sollte jemand etwas dagegen tun?


Wenn das Lampenfieber überhand nimmt


Peter Kensok: Ab wann jemand die Prüfung als unerträglich erlebt und den Sprung auf die nächste Ebene verweigert, ist höchst individuell. Nervosität – oder Lampenfieber – kann durchaus die Aufmerksamkeit steigern und gut für uns sein. Anders ist es, wenn wir sie verallgemeinern. Sollten wir das tun, ist ein Bild aus dem Tierreich eine Hilfe:

Die Raupe erinnert sich vielleicht noch daran, dass sie als Made aus einem Ei geschlüpft ist. Jetzt wird ihr die Haut zu eng, sie weiß, dass das nächste Stadium der Verwandlung fällig ist, und sie wird sich verpuppen. Das ist ein Zustand der Hilflosigkeit und ein bedrohliches Zwischenstadium. Zurück zur Raupe geht es nicht, aber sie hat auch noch keine Erfahrung mit dem Leben nach der Verpuppung. Wenn nicht irgendwelche lästigen Spinnen Löcher in den Kokon bohren und sie aussaugen, wird aus der Raupe möglicherweise ein wunderschöner Schmetterling werden. Oder ein hässlicher Nachtfalter – je nach dem.

Auch ein Student in der Prüfungsphase »verpuppt« sich. Für ihn gibt es ebenfalls keinen Weg zurück. Die Puppe ist jedoch notwendig für die nächste Verwandlung. An dieses Modell lassen sich viele Lösung für die Prüfungsangst knüpfen.

Tina Kraus: Haben wir Prüfungsangst, weil wir frühere Erfahrungen nicht bearbeitet haben?

Peter Kensok: Prüfungsangst kann durchaus eine ganz persönliche »Tradition« sein. Frühere Prüfungserfahrungen spielen häufig eine Rolle, sie sind aber nur eines der vielen Motive für Prüfungsangst. Das Abitur beispielsweise ist eine Erfahrung aus der Vergangenheit. Aber es gibt auch »Erfahrungen«, die in die Zukunft weisen. Was passiert also mit mir, wenn ich die Prüfung geschafft habe?

Die Raupe wusste immerhin noch, wie Blätter schmecken, aber der Schmetterling braucht andere Überlebensstrategien. Vergleichbar weiß der Student, wie er BAFöG bekommt, automatisch versichert ist und wie die Mensa funktioniert. Nach der erfolgreichen Prüfung muss er möglicherweise das Zimmer im Wohnheim seiner Studentenverbindung verlassen und zu seinen »spießigen« Eltern zurück. Vielleicht hat er gerade eine Freundin gefunden, die dann eine Tagesreise mit der Bahn entfernt wohnen wird ... Es gibt 1000 Gründe, in der Prüfung zu blockieren und es dann »Prüfungsangst« zu nennen, damit die diffusen Gefühle überhaupt einen Namen haben.

Tina Kraus: Was sind häufige Motive, die spontan Prüfungsangst auslösen?

Peter Kensok: Die Dr. Jekyll-Geschichte passt ganz gut dazu. Möglicherweise übertragen wir eine frühere Prüfungserfahrung mit dem Deutschlehrer auf den Professor, der uns morgen prüfen wird. Das Prinzip ist immer gleich: Vor uns sitzt jemand, der entscheidet, ob ich diese Situation »überleben« werde oder nicht. Welche Motive in dieser Situation helfen oder aber Prüfungsangst bis hin zur Erstarrung auslösen, ist bei jedem anders.


Erste Hilfe bei Prüfungsangst


Tina Kraus: Was können Studenten und andere Leute sofort gegen Prüfungsangst tun?

Peter Kensok: Wer sich etwas Gutes tun möchte, sollte nicht nur im Kämmerchen sitzen, Bücher wälzen und zwischendurch Daumenkino auf dem Handy spielen. Wichtig ist, in einen radikal anderen Modus zu wechseln. Statt also nur zu lernen, was eher visuell, auditiv und schwerpunktmäßig linkshirnig erfolgt, sollten wir uns auch emotional und körperlich gut versorgen. Das Gehirn schaltet auf »Panik«, wenn wir in der Bewegungslosigkeit verharren. Wir verlieren jeweils zehn Prozent unserer intellektuellen Ressourcen, wenn wir zu wenig Sauerstoff bekommen und zu wenig trinken. Bewegungen, die über die Körpermitte führen, wie Spazierengehen und Joggen aktivieren beide Gehirnhälften.

Als nächstes hilft sicher eine Analyse der Prüfungssituation. Wer prüft mich wann, unter welchen Bedingungen und warum? Bin ich eine Minute vor der Prüfung wirklich schlauer als eine Minute danach? Macht die eine Stunde heute mehr zu lernen wirklich den entscheidenden Unterschied aus?

Solche Fragen sollten vor der Prüfung beantwortet sein, damit wir uns wirklich auf die Inhalte konzentrieren können. Den Modus zu wechseln und dabei den eigenen Körper als kraftvoll und berechtigt zu spüren, stärkt dabei das Selbstbewusstsein in der Prüfung. Ein freier Körper bewirkt auch einen freien Kopf.

Tina Kraus: Hilft auch ein nettes Gespräch mit der Freundin oder ins Kino zu gehen?

Peter Kensok: Auch das wäre ein anderer Modus, also eine Möglichkeit umzuschalten, während unser Gehirn damit beschäftigt ist, das Gelernte synaptisch zu verknüpfen. Wir brauchen den Rhythmus zwischen abwechselnden Lern- und Entspannungsphasen.

Tina Kraus: Was hältst du in dem Zusammenhang von bewusstem Atmen, um der Angst zu begegnen?

Peter Kensok: In der Prüfung selbst ist unsere Aufmerksamkeit ganz woanders und dort vermutlich auch besser verortet. Am besten ist es, möglichst bald ins Gespräch zu kommen. Angst ist eine Strategie des limbischen Systems und der rechten Gehirnhälfte, Sprechen, Singen und Lachen gehören eher zur linken. Beides zusammen hebt die Angst auf. Schon unsere Großeltern haben gesagt: »Wenn du in den Keller gehst, dann singe ein Lied!«

Tina Kraus: Unser Thema betrifft auch die Studenten der Hochschule der Medien, die ab morgen ihre Prüfungen haben. Was können sie so kurzfristig gegen Prüfungsangst tun?

Peter Kensok: Wir reden hier hoffentlich über Studenten, die ihre Lernmöglichkeiten genutzt und sich wirklich mit ihren Themen beschäftigt haben. Wer die letzten fünf Jahre gesurft hat und sich jetzt zur Prüfung anmeldet, für den finde ich ein gewisses Maß an Prüfungsangst durchaus in Ordnung. Den anderen hilft, sich mit der Prüfungssituation zu beschäftigen. Mit wem wirst du es zu tun haben? Hat der Professor auf der anderen Seite des Tischs früher selbst Prüfungsangst gehabt und sogar Verständnis dafür, dass es dir genau so geht? Wir gehen entspannter in eine Prüfung, wenn wir unser Gegenüber auch zu diesem Thema gut einschätzen können. Insgesamt sollten wir nicht vergessen, dass wir es mit Menschen zu tun haben, die respektiert werden wollen und keine Monster sind. Wir müssen also nicht hinter jedem Dr. Jekyll gleich auch einen Mr. Hyde vermuten.

Tina Kraus: Was hältst du von Wachmachern wie Kaffee, Red Bull und anderen Getränken? Welche Tipps gibt es für die Ernährung rund um die Prüfung?

Peter Kensok: Ich halte von Energiedrinks relativ wenig, da wir vor allem Wasser brauchen, damit unser Organismus uns in Belastungssituationen unterstützt. Die Energie sollte zum Kopf, aber nicht »zu Kopfe« gehen. Wer den Grillabend vor der Prüfung bis zum Exzess ausnutzt, hat es danach schwer, auch im Magen. Etwas Leichtes hält uns da beweglicher – und das auch im Kopf. Lieber also zum Apfel greifen oder einen Salat essen. Die schenken uns ebenfalls Energie, sind aber leichter verdaulich.

Tina Kraus: Manche deiner Klienten haben sich vorher von Ärzten auch Medikamente verschreiben lassen ...

Peter Kensok: Leider sind Betablocker in manchen Berufen so etwas wie der Standard. Wir sollten uns jedoch bewusst sein, dass Prüfung keine Ausnahme, sondern die tägliche Regel ist. Wir müssen jeden Tag immer wieder irgendwie »bestehen«, das sollte auch ohne Dauermedikation möglich sein und keine Abhängigkeiten schaffen.


Coaching gegen Prüfungsangst


Tina Kraus: Was genau machst du als Coach, wenn jemand mit dem Thema Prüfungsangst zu dir kommt?

Peter Kensok: Zunächst finde ich es gut, wenn jemand mit Prüfungsangst freiwillig zu mir kommt und ich ihn nicht die Treppe zu meiner Praxis herauftragen muss. Er hat damit also eine gewisse Einsicht, dass er Hilfe braucht und muss von seinem Thema nicht erst überzeugt werden.

In einem Coachinggespräch werden wir zunächst das Symptom klären. Worum geht es bei dieser Prüfungsangst genau? Woran meint der Klient zu erkennen, dass sein Zustand eine Prüfungsangst ist? Danach frage ich nach den möglichen Ursachen. Welche Geschichte vermutet jemand hinter der Prüfungsangst? Wie und wo genau hat er sie gewissermaßen »gelernt«? Ich möchte wissen, was sein Ziel für das Coaching und wie er bisher mit Prüfungen zurecht gekommen ist. Schließlich hat er schon andere Prüfungen bestanden, die sich als Erfahrung »anzapfen « lassen. Und ich möchte wissen, ob er Nachteiliges für die Zukunft befürchtet, die eine vergeigte Prüfung zum tatsächlich kleineren Übel machen. Fürchtet ein Jurastudent also zum Beispiel, nach dem Examen ein genau so übler »Kotzbrocken« werden zu müssen wie sein Vater und seine Mutter, für die er sich als Kind immer geschämt hat?

Danach reden wir über neurophysiologische Dinge, die bei Prüfungen immer passieren. Das hat etwas mit unseren archaischen Programmen Angriff, Flucht und Erstarrung zu tun, und es hilft, die körperlichen Auswirkungen dazu einordnen zu können.

Die Antworten und Reaktionen auf all das geben mir Hinweise darauf, wie wir anschließend weiterarbeiten werden. Ich nutze dann zum Beispiel Verfahren aus der Traumatherapie oder übertrage Ressourcen. Vielleicht hat jemand als Kind im Stabhochsprung eine großartige Erfahrung gemacht. Wie wäre es, wenn er diese Ressource auch in der Prüfung zur Verfügung hat und »sich selbst überbietet«?

Oder wir müssen tatsächlich die Angst für die Zeit nach der Prüfung bearbeiten. Ist der Studienort für den Studenten nach der Prüfung noch haltbar? Steht er als durchgefallener Student wirtschaftlich immerhin (noch) besser da als mit einem Einserschnitt, aber ohne Job? Es gibt viele Gründe, warum auch eine bestandene Prüfung nachteilig sein kann.

Tina Kraus: Sind uns diese Gründe bewusst?

Peter Kensok: Ängste sind Gefühle, die auf Ereignisse in der Zukunft verweisen, die Ursachen sind in der Regel unbewusst und in der Vergangenheit angelegt. Die Kunst in einem Coaching ist, dass wir an diese unbewussten Themen herankommen und sie im besten Fall auflösen. Aber wichtig ist auch, dass wir sie verstehen.

So sind Angriff und Flucht Verhaltensweisen, die in den letzten Millionen Jahren unser Überleben sicherten. Allerdings sind sie in Prüfungssituationen nicht besonders hilfreich. Auch die Erstarrung, von der viele Prüflinge sprechen, ist keine wirkliche Alternative. Aber alle drei Prinzipien wirken bis heute. Flucht zum Beispiel war sinnvoll, als ein hungriger Dinosaurier auf uns zupolterte. Und sie ist es immer noch, wenn ein Mack Truck ungebremst auf uns zurast.

Was Studenten als ihre ganz persönliche Prüfungsangst erleben, verdient diesen Namen nicht immer. Manchmal steckt Scham dahinter oder die Wut auf die Eltern, die einen aus Statusgründen oder wegen der Familientradition in das Studium hineingezwungen haben – und die am Ende Recht behalten könnten, falls wir die Prüfung schaffen. Wir nennen unser Thema aber Prüfungsangst, weil wenigstens das »gesellschaftsfähig« ist. Bei den wahren Gründen könnten die Leute »komisch gucken«.

Tina Kraus: Wie schnell kann jemand seine Prüfungsangst verlieren, wenn er zu dir kommt?

Peter Kensok: Prüfungsangst ist ein sehr individuelles Phänomen. Es wäre somit unfair, ein Heilungsversprechen über soundsoviele Stunden zu machen. Erst recht, wenn jemand heute mit seiner Prüfungsangst kommt und morgen in die Prüfung muss. Wir kommen innerhalb von zwei Stunden am Stück in der Regel ziemlich weit. Wenn es dann trotzdem länger dauert, dann braucht es das auch.

Tina Kraus: Peter, jetzt acht Ja-oder-Nein-Fragen an dich:
Hattest du selbst schon einmal Prüfungsangst?

Peter Kensok: Ja.

Tina Kraus: Kennst du jemanden, der aus Prüfungsangst ohnmächtig geworden ist?

Peter Kensok: Nein.

Tina Kraus: Hattest du als Coach schon einen Härtefall von Prüfungsangst, bei dem du nicht helfen konntest?

Peter Kensok: Ja.

Tina Kraus: Gibt es einen tieferen Beweggrund dafür, dass du diesen Job ausübst?

Peter Kensok: Ja.

Tina Kraus: Haben über 20 Prozent der Studenten in Deutschland Prüfungsangst?

Peter Kensok: Ja.

Tina Kraus: Ist es mit der Prüfungsangst in Deutschland schlimmer als in anderen Ländern?

Peter Kensok: Nein.

Tina Kraus: Nimmst du als Experte für Prüfungsangst etwas aus dieser Sendung mit?

Peter Kensok: Ja.


»Prüfung ist der tägliche Normalfall«


Tina Kraus: Damit habe ich heute viele »Jas« geschafft. Was genau nimmst du als Experte heute mit?

Peter Kensok: Ich nehme mit, dass Prüfung eben nicht nur beim Examen stattfindet. »Prüfung« kann zum Beispiel sein, dass wir überraschenderweise in ein Radiostudio eingeladen werden und dort bestehen müssen. Wir könnten jemandem einen Heiratsantrag machen wollen und abgelehnt werden. Wir bewerben uns um einen Job oder einen Auftrag und werden zurückgewiesen. Prüfung ist der tägliche Normalfall und wir sollten uns unseren Blockaden nicht nur wegen der Prüfung zum Abschluss des Studiums stellen.

Tina Kraus: Bei welchem Härtefall konntest du nicht helfen?

Peter Kensok: Dabei ging es um eine junge Frau, die sehr kurzfristig wegen Prüfungsangst zu mir kam. Eigentlich hatten wir dieses Thema ganz gut bearbeitet. Sie trat trotzdem nicht zur Prüfung an, weil ein anderes Thema stärker war: Sie hatte extreme Missbrauchserlebnisse, die in dieser Phase ihres Lebens »hochkochten«.

Statt die Prüfung anzutreten, entschied sie sich für einen stationären Aufenthalt in einer Klinik. Ich fand ihre Entscheidung ehrlich, mutig und habe sie darin unterstützt.

Tina Kraus: Was ist der tiefere Beweggrund dafür, dass du diesen Job ausübst?

Peter Kensok: Ich arbeite bis heute auch als Journalist und finde, das passt gut zu dem, was ich im Coaching mache. Gemeinsam mit meinen Klienten recherchiere ich in deren Leben, und wir finden Dinge heraus, mit denen weder sie noch ich rechnen. Und wenn wir daraus die passenden Schlüsse ziehen und funktionierende Lösungen entwickeln, ist das auch für mich ein schönes Erlebnis.

Tina Kraus: Du hast gesagt, dass du selbst Prüfungsangst gehabt hattest. Wie bist du mit der Situation umgegangen?

Peter Kensok: Ich war damals noch Student der Völkerkunde und in der Magister-Prüfung. Eines meiner Studienthemen waren die Übergangsriten in anderen Kulturen. In dem Zusammenhang kam ich auf die Kurzformel, dass ich eine Minute vor der Prüfung nicht schlauer sein würde als eben eine Minute danach. Ich würde lediglich ermächtigt sein, endlich das zu tun, worauf ich mich schon viele Jahre vorbereitet hatte. Als mir das bewusst wurde, bin ich sehr entspannt in die Prüfung gegangen und hatte wirklich tolle Gespräche mit meinen Professoren.

Tina Kraus: Ich danke dir für das Gespräch und wünsche unseren Zuhörern alles Gute für ihre nächsten Prüfungen.

 


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